Kalwaria Zebrzdowska. Es war wohl eine Art Betriebsausflug: Über die Ostertage fuhr ich mit einer Kollegin und einem Kollegen nach Polen, um Passionsspiele in der Nähe von Krakau zu fotografieren. Ein Adliger hat hier Anfang des 17. Jahrhunderts nicht nur ein Kloster gebaut, sondern auch er gab auch einen Kreuzweg mit 42 Kapellen in Auftrag, den seine Nachkommen bis 1886 vollendeten. Dabei sollte die Landschaft von Jerusalem auf das Beskiden-Vorgebirge übertragen werden. Bis heute werden hier die Leiden Christi alljährlich, sozusagen in einem geistigen 1:1 Modell nachgespielt, zehntausende Teilnehmer schauen sich das Schauspiel an und beschreiten den Prozessionsweg. Das Wetter war alles andere als schön, aber die Szenrie bekam in dem stetigem Nieselregen eine ganz besondere Aura.